Andrea Fraser wird ihre Arbeit und ihre Position als Künstlerin im Rahmen ihres Essays The Field of Contemporary Art: A Diagram (2024) untersuchen. Frasers Diagram stellt die Fragmentierung der Kunstwelt in zunehmend autonome Teilbereiche dar – darunter den Kunstmarkt, den Ausstellungsbereich, den akademischen Bereich, eine Vielzahl von gemeinschaftsbasierten Unterbereichen und den Bereich des kulturellen Aktivismus. Jeder dieser Teilbereiche hat eigene Kriterien, nach denen Kunst bewertet wird, und bildet eine eigene Ökonomie von Werten, Ressourcen und Macht. In ihrem Vortrag wird Fraser darüber reflektieren, wie sie sich selbst und ihre Arbeit innerhalb dieser Dynamiken verortet und welche Herausforderungen Künstler*innen bei der Navigation durch diese Dynamiken begegnen.
Andrea Fraser ist Künstlerin und Professorin an der University of California, Los Angeles. Ihre Arbeit erforscht die sozialen, finanziellen und affektiven Ökonomien kultureller Institutionen, Felder und Gruppen. In ihrer Identifikation mit Feminismus, Performance und Institutionskritik verbindet sie die ortsspezifischen und forschungsbasierten Praktiken des Konzeptualismus mit feministischen Untersuchungen zu Subjektivität und Begehren, um die Macht und Dominanz zu erforschen, die im Kunstbereich erzeugt und reproduziert werden. Retrospektiven ihrer Arbeiten wurden vom Museum Ludwig Köln (2013), dem Museum der Moderne Salzburg (2015), dem Museum of Contemporary Art Barcelona/MUAC UNAM Mexiko-Stadt (2016) sowie der Zachęta Nationalgalerie für Kunst, Warschau (2025), präsentiert. Zu ihren Publikationen zählen Museum Highlights: The Writings of Andrea Fraser (2005), 2016 in Museums, Money, and Politics (2018) und Andrea Fraser: Collected Interviews 1990–2018 (2019). Derzeit ist sie Visual Arts Fellow an der American Academy in Rom. Ihre Ausstellung Untitled (Objects) ist noch bis November 2025 in der Galerie Nagel Draxler, Berlin, zu sehen.