Die in Kroatien geborene Künstlerin Dora Budor, ursprünglich als Architektin ausgebildet, untersucht jene Orte, an denen die gebaute Welt und das private Leben aufeinander einwirken. Dabei konzentriert sie sich auf die anhaltende und unvermeidliche Einflussnahme von kommerziellen Verhältnissen. In der Lecture Sidebar stellt Budor eine Auswahl von Ausstellungen aus den letzten fünf Jahren vor, die sich mit Techniken der gebauten Umwelt und verschiedenen Formen der durch sie erzeugten psychosozialen Kontrolle befassen. Entlang der Tendenzen zu Privatisierung und Marktorientierung thematisiert Budor die Auflösung des Lebens als geteilte und konsistente soziale Form.
Budor nutzt ein breites Spektrum an Materialien – darunter Video, Skulptur, Installation und Sound – und arbeitet mit dem Kontext, ohne sich dabei auf einen bestimmten Stil festzulegen. Stattdessen verschreibt sie sich der Ausstellungsform als ihrem Medium. Dies dient als Quelle für eine Vielzahl anderer Aktivitäten: Kuratieren von Ausstellungen, Organisieren von Filmvorführungen, Schreiben, das Halten von Vorträgen und gemeinschaftliches Lernen.
Dora Budor (geb. 1984, Kroatien) ist eine in New York lebende Künstlerin und Autorin. Sie studierte an der Fakultät für Architektur an der Universität Zagreb. Ihre jüngsten Einzelausstellungen fanden bei Nottingham Contemporary (2024), De Ateliers, Amsterdam (2024), Galerie Molitor, Berlin (2023), Kunsthaus Bregenz (2022), GAMeC Bergamo (2022), Progetto, Lecce (2021), Kunsthalle Basel (2019) und 80WSE, New York (2018) statt. Budors Arbeiten sind in Hard Ground im MoMA PS1 in New York und auf der 15. Gwangju Biennale in Südkorea zu sehen. Ihre Arbeiten wurden in internationalen Ausstellungen präsentiert, darunter bei der Whitney Biennale, New York (2024); Venedig Biennale (2022); October Salon | Belgrade Biennale (2021); Tbilisi Biennale 2021 (2021); 2nd Riga International Biennial of Contemporary Art (2020); Geneva Sculpture Biennale (2020); Istanbul Biennale (2019); Baltic Triennial, Vilnius (2018); Vienna Biennale (2017); Art Encounters, Timișoara (2017) und Berlin Biennale (2016), sowie in zahlreichen Gruppenausstellungen. Budor wurde 2019 mit dem Guggenheim Fellowship ausgezeichnet. Zu ihren kürzlich veröffentlichten Büchern gehören Autoreduction, Continent und By the Highway (mit Ser Serpas und Rafik Greiss). Derzeit ist sie Professorin an der Royal Danish Academy of Fine Art in Kopenhagen und schreibt regelmäßig für Kunstzeitschriften wie das Mousse Magazine und Texte zur Kunst.