Seit 2011 beschäftigt sich Dolomiti Contemporanee (DC) mit der zeitgenössischen Identität der Berge, dem Zustand der Landschaft sowie dem kulturellen, historischen und architektonischen Erbe in der Region der UNESCO-Dolomiten. Der Forschungsschwerpunkt liegt auf der Reaktivierung großer, thematisch aufgeladener industriearchäologischer Orte: ehemalige Fabriken, ehemalige Sozialgemeinden, ikonische architektonische Schöpfungen, mit großem historischem oder ästhetischem Wert, verlassen und ungenutzt, umgeben von der mächtigen Natur der Dolomitenregion. Die Praxis von DC stellt die Notwendigkeit der Aufwertung und der funktionalen Wiederverwendung einiger außergewöhnlicher Orte in den Mittelpunkt, die neu bearbeitet und reaktiviert werden sollen - die Notwendigkeit verantwortungsvoller Pflege und gleichzeitig die Gelegenheit zur Regeneration nicht ausgeschöpfter Potentiale. Zeitgenössische Kunst, Innovationskultur, Netzwerkstrategien, das sind einige der "Techniken", mit denen solche in der Vergangenheit so wichtigen und heute leblosen Orte reanimiert und in kulturelle und künstlerische Produktionszentren umgewandelt werden.
Gianluca D'Incà Levis ist Gründer und Kurator von Dolomiti Contemporanee (DC), einem Residenzprojekt in den Dolomiten, und Direktor des Nuovo Spazio di Casso, einem Zentrum für zeitgenössische Kunst in Casso. Im Rahmen von DC hat er die Projekte Progettoborca, die kulturelle Aufwertung eines verlassenen Dorfes, und die Ausschreibung Two Calls for Vajont (2014) ins Leben gerufen. Seit 2010 hat er eine Reihe von Überlegungen und kuratorischen Projekten initiiert, die zeitgenössische Kunst, die Wiederbelebung von industriellen oder zivilen Brachflächen und die Berge miteinander verbinden. Im Mittelpunkt steht die Idee, innovative Bilder zu produzieren, die sich kritisch und projektiv mit ihrer natürlichen Umgebung auseinandersetzen und stereotype Lesarten ablehnen.
Der Vortrag findet in englischer Sprache statt.