In ihrem Vortrag erörtert Lynn Rother, wie eine altbekannte kunsthistorische Methode in einen radikalen Ansatz umgedacht werden kann. Bislang war die Provienzforschung eine vom Kunstmarkt unkritisch übernommene Praxis. Als tiefer gehende Untersuchung von Eigentum hat sie jedoch das Potenzial, soziale, wirtschaftliche und politische Machtstrukturen aufzudecken.
Lynn Rother ist Lichtenberg-Professorin für Provenienzforschung und Leiterin des Provenance Lab an der Leuphana Universität in Lüneburg. Zuvor war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Museum of Modern Art in New York (2015-19) und an den Staatlichen Museen zu Berlin (2008-14) tätig, wo sie sich mit Provenienzen im 20. Jahrhundert und digitalen Innovationen auseinandersetzte. Als ehemalige Fellow des Getty Research Institute in Los Angeles (2014-15) und des Deutschen Historischen Instituts in Moskau (2011) hat sie einen Master-Abschluss in Kunstgeschichte, Wirtschaft und Recht von der Universität Leipzig (2008) und einen Doktortitel in Kunstgeschichte von der Technischen Universität Berlin, betreut von Bénédicte Savoy (2015).
Der Vortrag findet in englischer Sprache statt.