In seinem Vortrag bespricht der Künstler Mahmoud Khaled zwei Werkgruppen: Painter on a study trip (2014) und Proposal for a House Museum of an Unknown Crying Man (2017). In Beiden nimmt Khaled Gemälde und Gebäude als Ausgangsmaterial und Ausgangspunkt für seine erzählerische und konzeptionelle Formulierung. Der Vortrag erörtert, wie die Austellung an sich als Medium für die formale Manifestation im Werks fungieren und auch als Kunstwerk an sich mit seiner gewonnenen Körperlichkeit und seinen Bedingungen behandelt werden kann.
Mahmoud Khaled studierte Bildende Kunst in Alexandria, Ägypten, und Trondheim, Norwegen. Seine klassische Ausbildung als bildender Künstler manifestiert sich in seinem Interesse an Materialität und formaler Komposition und deren Fähigkeit, die Theatralik der Macht zu imitieren. Sein Verhältnis zur Kunstausbildung ist kritisch und dialogisch. Sie bildet die Grundlage für eine wechselnde ontologische Position, in der er sich entweder innerhalb des Werks als berufliche Stimme äußert oder sie gegen eine andere Rolle eintauscht: einmal spielt er die Protagonistenrolle eines Maler-Flaneurs, ein anderes Mal die eines anonymen Kurators einer bedeutenden Institution. Sein Werk verkompliziert und eignet sich Formen an, um virtuelle Vorschläge zu unterbreiten, die Gerechtigkeit neu überdenken und Möglichkeiten für eine erlösende Zukunft vorstellen. Er wurde zum DAAD Artist in Residence 2020 in Berlin ernannt.
Der Vortrag findet in Englischer Sprache statt.