Der 2010 gegründete Masterstudiengang Curatorial Studies – Theorie – Geschichte – Kritik ist ein zweijähriger Kooperationsstudiengang der Goethe-Universität und der Hochschule für Bildende Künste–Städelschule in Kooperation mit Städel Museum, Liebieghaus Skulpturensammlung, Museum MMK für Moderne Kunst Frankfurt, Historisches Museum Frankfurt, Weltkulturen Museum und Portikus.
Von Seiten der Goethe-Universität sind folgende Disziplinen durch Institute und/ oder Fachvertreter:innen beteiligt: Kunstgeschichte, Philosophie, Ethnologie, Archäologische Wissenschaften, Kunstpädagogik und Geschichtswissenschaft. Der Studiengang ist am Kunstgeschichtlichen Institut der Goethe-Universität angesiedelt.
Der Studiengang zeichnet sich durch einen einzigartigen Zuschnitt, einem Verbund aus Universität, Kunsthochschule und der vielfältigen Museumslandschaft Frankfurts aus. Das exklusive, auf jährlich 12 bis 15 Personen begrenzte Programm gibt Studierenden die Chance, im intensiven Austausch akademisches Lernen und wissenschaftliche Forschung mit kuratorischen Fragestellungen und berufsbezogenen Erfahrungen zu verbinden. Wissenschaft, künstlerische Praxis, Kuratieren und theoretisch-kritische Reflexion werden, und das ist der besondere Wert der Kooperationen, nicht als getrennte, sondern aufeinander bezogene, gemeinsam erlebte Praktiken erfahren.
Studiengebühren werden nicht erhoben.
Beginn: Wintersemester 2024/25
Bewerbungsschluss: 31.05.2024
Konzeption:
Im Zentrum des Masterstudiengangs steht die wissenschaftliche Reflexion über Kuratieren und Kunstkritik als intellektuelle und ästhetische Herausforderung mit praxisbezogener Perspektive. Ziel ist der Erwerb einer Kompetenz, die eine objektbezogene Herangehensweise mit Theorie- und Fachwissen verbindet. Es ist ein besonderes Anliegen des Studiengangs, die bisher eng an die Gegenwartskunst gebundenen Diskussionen über Kuratieren und Kunstkritik auf frühere Epochen und andere kulturwissenschaftliche Disziplinen zu öffnen. Museums- und Ausstellungsinstitutionen des 21. Jahrhunderts stehen vor neuen Aufgaben und Herausforderungen. Im Zuge postkolonialer Theoriebildung und geopolitischer Veränderungen seit Ende des Kalten Krieges setzte in den letzten Jahrzehnten ein grundlegendes Umdenken ein. Unter den Bedingungen solcher Perspektivwechsel in der globalen Kunstwelt, aber auch als Reaktion auf Entwicklungen innerhalb der Gegenwartskunst, ist die Präsentation von Kunstwerken und kulturhistorischen Objekten zu einer gesellschaftspolitischen Herausforderung geworden, die die Berücksichtigung kunsthistorischer ebenso wie kultureller, sozialer, politischer und philosophischer Aspekte verlangt.
Studienangebot:
Der Masterstudiengang Curatorial Studies – Theorie – Geschichte – Kritik vermittelt künftigen Museumskurator:innen, Ausstellungsmacher:innen und Kunstkritiker:innen eine theoretische und praktische Grundlage für ihr späteres Berufsleben. Durch die einzigartige Zusammenarbeit engagierter Universitätsinstitute, einer international renommierten Kunstakademie und herausragender Museen haben die Studierenden die Möglichkeit, fachspezifisches Wissen mit praktischen Kenntnissen und kuratorischen Fragestellungen zu verbinden. Die Städelschule ermöglicht durch das englischsprachige Studium ein hohes Maß an Internationalität.
Studienverlauf:
Im ersten Jahr befinden sich die Studierenden in regelmäßigem Kontakt mit den kooperierenden Museen, sie werden eingebunden in Diskussionen um die Konzeption und Realisierung von Ausstellungen und Sammlungspräsentationen. Veranstaltungen an der Universität dienen der Vertiefung des Fachwissens. Ferner werden Kriterien und Kategorien der Kunstkritik sowie theoretische Grundlagen in Kunsttheorie und Ästhetik diskutiert. Studienanteile zur Geschichte des Museums und des Ausstellungswesens ergänzen den Unterricht. Ein zweimonatiges Praktikum, das nach Möglichkeit in die Mitarbeit an einem Ausstellungsprojekt münden soll, gibt Einblick in die kuratorischen Bereiche eines Museums oder einer Ausstellungsinstitution. Im Mittelpunkt des zweiten Studienjahres steht die Erarbeitung der Masterarbeit. Daneben soll die Verbindung objektbezogener Herangehensweisen mit theoretischen Fragestellungen vertieft werden.
Kuratorische Jahrgangsprojekte:
Im zweiten und dritten Semester erarbeitet jeder Jahrgang gemeinsam als Gruppe mit Lehrenden aus Universität und kooperierenden Museen ein konkretes kuratorisches Projekt. Aufgabe der Studierenden ist es, innerhalb eines vorgegebenen Rahmens ein Konzept zu entwickeln und umzusetzen.
Darüber hinaus verfügt der Studiengang über einen eigenen, in der Frankfurter Innenstadt gelegenen, Projektraum. Dort können die Studierenden eigenständig kuratorische Ausstellungspraxis erproben und in unterschiedlichen Formaten mit Künstler:innen, zumeist aus der Städelschule oder der HfG Offenbach, zusammenarbeiten.
Abschluss:
Die Masterarbeit besteht in der theoretischen und methodischen Begründung eines kuratorischen und kunstkritischen Projektes, wobei die Formate unterschiedlich sein können. Ein wissenschaftlicher Text ist in jedem Fall obligatorisch. Teile der Masterarbeit können durch eine andere Form erbracht werden (z.B. Ausstellungskonzept, Dokumentation einer Ausstellung etc.).
Die Masterarbeit wird von Professor:innen der Goethe-Universität und kann von Professor:innen der Städelschule betreut werden. Die Prüfungen werden an Goethe- Universität und/oder Städelschule abgelegt. Der akademische Grad „Master of Arts“ (M.A.) wird von Goethe-Universität und Städelschule gemeinsam verliehen, die jeweiligen fachlichen Schwerpunkte werden durch ein „Diploma Supplement“ nachgewiesen.
Der Master eröffnet die Möglichkeit einer fachspezifischen Promotion. Bislang konnten sich die Absolvent:innen sehr gut im Berufsfeld platzieren, in Museums- und Ausstellungsinstitutionen ebenso wie in Universitäten.
Lehrende:
Lehrende sind Hochschullehrer:innen und Dozent:innen der Goethe-Universität und der Städelschule sowie Direktor:innen und Kurator:innen von Städel Museum, Liebieghaus Skulpturensammlung, Museum MMK für Moderne Kunst Frankfurt, Historisches Museum Frankfurt, Weltkulturen Museum und Portikus. Für einzelne Veranstaltungen und Projekte werden zusätzliche Expert:innen gewonnen. Die Unterrichtssprachen sind Deutsch und Englisch. Sehr gute Englischkenntnisse sind erforderlich.
Mentoring:
Das Mentoring erlaubt es den Studierenden, Studium und Masterarbeit in enger Begleitung durch Kurator:innen abzulegen.
Teilnehmer:innenzahl:
Die jährliche Aufnahme von 12 bis 15 Studierenden garantiert in den eigens für den Studiengang eingerichteten Veranstaltungen einen kleinen und intensiven Forschungsrahmen.
Bewerbungsvoraussetzungen:
Bachelorabschluss oder ein mindestens gleichwertiger Abschluss mit einer Mindestregelstudienzeit von 6 Semestern in Kunstgeschichte, Archäologische Wissenschaften, Kunstpädagogik, Philosophie, Ethnologie oder Geschichte. Absolvent:innen künstlerischer Studiengänge können ebenfalls zugelassen werden.
Bewerbungen werden in einfacher Ausführung (in einem Briefumschlag!) bis zum 31.05.2024 (Poststempel) erbeten mit einseitigem Motivationsschreiben, Lebenslauf und einschlägigen Zeugnissen (Kopien) an:
Curatorial Studies – Theorie – Geschichte – Kritik
Kunstgeschichtliches Institut der Goethe-Universität
Goethe-Universität Frankfurt am Main
60629 Frankfurt
Es wird gebeten, die Bewerbung ebenfalls auf elektronischem Weg (als ein PDF!) an folgende Adresse zu senden:
kuratierenundkritik@kunst.uni-frankfurt.de
Weitere Informationen zum Studiengang und zum Bewerbungsverfahren stehen zur Verfügung unter
www.kuratierenundkritik.net