Die Künstlerin Christa Näher studierte bei Martin Engelmann an der Hochschule der bildenden Künste in Berlin und war Meisterschülerin bei Marwan. Von 1987 bis 2013 hatte sie als erste weibliche Künstlerin die Professur für Malerei an der Städelschule inne. Ihre Malereien und Zeichnungen schöpfen aus der historischen und selbst erlebten Vergangenheit. Existentielle Urängste, Alpträume und Gefühle wie Schmerz werden in ihren Bildern verarbeitet. Ihr Blick auf das Dunkle und Negative rührt aus einer tiefen Schwärze, mit der sie auf die Welt kam. Mischwesen aus Tier und Mensch, Werwölfe und Zentauren sind wiederkehrende Motive in Nähers Malereien und stehen als Vermittler zwischen den Welten im Zusammenhang mit ihrer Überzeugung, dass die Natur dem Menschen überlegen ist. Im Laufe ihres künstlerischen Schaffens hat sie eine eigene Bildsprache entwickelt, die Form und Vision in genuiner Weise verbindet. Die Ambivalenz des Lebendigen, die Polarität von Licht und Dunkelheit bilden Konstanten in ihren künstlerischen Arbeiten. Christa Näher reicht mit ihren vielschichtigen und rätselhaften Bildwelten tief in das kollektive Bewusstsein unserer Zeit hinein. So lösen ihre entrückten Malereien existentielle Gefühlsregungen aus und führen den Betrachtenden eindringlich vor Augen, wer sie sind. Sie war Teilnehmerin der Documenta 9 (1992) und ist mit ihren Werken in zahlreichen internationalen Ausstellungen vertreten. Wichtige Einzelausstellungen umfassen u.a. Aus Deutschland..., Kunstmuseum Luzern (1984); Portikus, Frankfurt (1995); Die Vertreibung der Mauren, Galerie Bärbel Grässlin, Frankfurt (1999); Nachgesang. Das Malwerk und das Schöne, Kunstraum Innsbruck und Frankfurter Kunstverein (2001); Centro Andaluz de Arte Contemporáneo, Sevilla (2005); Aus heiterem Himmel, Kunstverein Konstanz (2017); Schwarze Wanderung, Kunstmuseum Bernau (20019). Ihre Arbeiten wurde in vielen Gruppenausstellungen gezeigt u.a. Von Hier aus – Zwei Monate neue deutsche Kunst in Düsseldorf, Messe Düsseldorf (1984); Open Mind, Museum van Hedendaagse Kunst, Gent (1989); Refigured Painting: The German Image 1960-1988, Toledo/Ohio, New York und Williamstown/Massachusetts und dem Kunstmuseum Düsseldorf und der Schirn Kunsthalle, Frankfurt (1988/89); Art from Köln, Tate Gallery, Liverpool (1989); Arbeiten auf Papier aus der Sammlung des Westfälischen Kunstvereins, Westfälischer Kunstverein Münster (1996); Einfühlung und Abstraktion – Die Moderne der Frauen in Deutschland, Kunsthalle Bielefeld (2015/16) sowie Die 80er – Figurative Malerei in der BRD, Städel Museum, Frankfurt (2015/16). Für ihr Lebenswerk als Künstlerin wurde Näher 2019 mit dem Hans-Thoma-Preis des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet.