Keren Cytter schafft Filme, Performances, Zeichnungen und Fotografien zu Themen wie soziale Entfremdung, sprachliche Repräsentation und der Funktion des Individuums in vorgegebenen kulturellen Systemen, durch experimentelle Formen des Geschichtenerzählens und der menschlichen Wahrnehmung. Cytters Filme, die meist durch eine nicht-lineare, zyklische Logik gekennzeichnet sind, bestehen aus mehreren Schichten von Bildern, Gesprächen, Monologen und Erzählungen, die systematisch zusammengesetzt sind, um sprachliche Konventionen und traditionelle Interpretationsschemata zu unterlaufen. Diese an Amateur-Heimvideos und Videotagebücher erinnernden Montagen von Eindrücken, Erinnerungen und Imaginationen sind poetisch und selbstreferenziell komponiert. Cytter schafft intensivierte Szenen aus dem Alltag, in denen die überwältigende Künstlichkeit der dargestellten Situationen durch die Mittel der Erzählung und der menschlichen Wahrnehmung widergespiegelt wird. Ausgewählte Einzelausstellungen sind unter anderem: Ludwig Forum Aachen (2022), Kunstmuseum Winterthur (2020), Center for Contemporary Art, Tel Aviv, und Museion Bolzano (beide 2019), Künstlerhaus - Halle für Kunst & Medien, Graz (2016), Museum of Contemporary Art Chicago (2015) und die Kunsthal Charlottenborg, Kopenhagen, State of Concept, Athen (beide 2014), Tate Modern Oil Tanks, London (2012), Stedelijk Museum Amsterdam und Kunstverein München (beide 2011), Kunsthaus Baselland, Muttenz, Moderna Museet, Stockholm, Hammer Museum, Los Angeles (alle 2010). Cytter wurde 2021 mit dem Guggenheim Fellowship ausgezeichnet. Cytter initiierte außerdem mehrere interdisziplinäre Kunstfestivals, wie z.B. The Last Summer Fest im Goethe-Institut Curatorial Residencies Ludlow 38, New York (2015) und viele mehr, und ist außerdem Autorin von fünf Romanen. Im Jahr 2008 gründete Cytter außerdem eine Tanzkompanie namens D.I.E NOW (Dance International Europe NOW), die aus fünf nicht-professionellen Tänzer*innen besteht und in verschiedenen Institutionen in Europa und den USA auftritt, darunter in der Turbinenhalle der Tate Modern in London, The Kitchen in New York, Tramway in Glasgow und Hebbel am Ufer in Berlin.