Rahraw Omarzad ist ein Künstler, unabhängiger Kurator, Schriftsteller und Professor aus Kabul, Afghanistan, der hauptsächlich mit Video und Fotografie arbeitet. Er unterrichtete 20 Jahre lang Bildende Kunst an der Universität von Kabul, bevor er das Land aufgrund der Machtübernahme durch die Taliban im Jahr 2021 verlassen musste. In seinem breit gefächerten kulturellen Schaffen engagiert sich Omarzad für gesellschaftspolitische Themen: Er gründete das CCAA Center for Contemporary Art Afghanistan, zu dem auch das Women's Center for the Arts gehört, und sich der Ausbildung und Förderung afghanischer Künstlerinnen widmet, und ist u.a. Gründer der afghanischen Kunstzeitschrift Gahnama und Hunar. Im Mittelpunkt seiner künstlerischen Arbeit stehen das Porträt und die Reflexion der afghanischen Gesellschaft. Omarzads künstlerische und kulturelle Aktivitäten bewegen sich im Spannungsfeld zwischen Politik, Krieg und persönlichem Leben und sind Ausdruck eines starken Widerstands gegen Ungleichheiten, gegen Krieg als politisches Instrument und für Frieden, Gerechtigkeit und eine offene und demokratische Gesellschaft. Rahraw Omarzads Videoarbeiten wurden weltweit ausgestellt, u. a. auf der Documenta 13 in Kassel, der Tate Britain in London, der 9. Internationalen Istanbul Biennale in Miami und in der ständigen Sammlung des Asia Society Museum in New York. Er erhielt ein IFA-Stipendium in Deutschland 2006 und den CEC ArtsLink Projects Award in Washington D.C. 2012. Er ist außerdem Mitglied der AFI Art Film International Curators, der Whitechapel Gallery, London, und der IKT International Association of Curators of Contemporary Art. Er hat einen Abschluss in Bildender Kunst von der Universität Kabul und der Nationalen Akademie der Schönen Künste in Oslo. Neben der Städelschule arbeitet Omarzad derzeit als Akademiker und Kurator mit dem Museum für zeitgenössische Kunst Castello di Rivoli und der Kunstakademie Accademia Albertina, beide in Turin.