Ruth Noack, Kunsthistorikerin, Autorin, Dozentin und Ausstellungsmacherin, ist der globalen Kunstwelt vor allem als Kuratorin der documenta 12 bekannt. Zwischen 2019 und 2022 war sie Geschäftsführerin und Kuratorin von The Corner at Whitman-Walker in Washington, D.C., einem Kulturzentrum in einer auf LGBTQ und HIV fokussierten Gesundheitseinrichtung. Dort produzierte sie The Mental Body, über ästhetische Akte der Selbstgestaltung und Selbstfürsorge, Stay Alive to Life, über Resilienz in Zeiten von COVID, See You There, über das Schreiben von Geschichte bei Whitman-Walker und, in Zusammenarbeit mit DYKWTCA, When We First Arrived..., eine Ausstellung, die sich durch die Werke von 123 bildenden Künstler*innen (in Zusammenarbeit mit DYKWTCA) mit Berichten von Kindern auseinandersetzte, die an der Grenze zwischen den USA und Mexiko festgehalten wurden. Noacks Ausstellungszyklus Sleeping with a Vengeance, Dreaming of a Life wurde in Athen, Prag, Peking und im Württembergischen Kunstverein in Stuttgart (2019/2020) gezeigt. Seit 1994 kuratierte sie gemeinsam mit Roger M. Buergel zahlreiche Ausstellungen, darunter Things We Don't Understand in der Generali Foundation, Wien, und einen Zyklus zu Foucaults Konzept der Gouvernementalität in Wien, Miami und Rotterdam. Noack war Leiterin der Abteilung für das Kuratieren zeitgenössischer Kunst am Royal College in London (2012/2013) und lehrt seit mehr als 20 Jahren an Universitäten und Akademien. Darüber hinaus hat sie zahlreiche Vorträge auf internationaler Ebene gehalten. Sie hat mehr als 50 Aufsätze zu Kunst und Theorie sowie eine Monografie über Sanja Iveković verfasst und den Band Agency, Ambivalence, Analysis. Approaching the Museum with Migration in Mind (2013). In den Jahren 2002/3 war sie Präsidentin der österreichischen AICA.