Overture
Ausstellung: 16. Juli – 10. August 2025
Städel Museum, Schaumainkai 63, 60596 Frankfurt am Main
Öffnungszeiten: Dienstag–Sonntag, 10–18 Uhr; Donnerstag, 10–21 Uhr
Eröffnung: Dienstag, 15. Juli 2025, 19–22 Uhr
Eingang über Holbeinstraße, gegenüber Hausnummer 8.
Mit einem Performanceprogramm der Studierenden.
Unter dem Titel Overture präsentieren im Städel Museum 30 Absolvent*innen ihre Abschlussausstellung. Nach einem bis zu fünfjährigen Studium der Bildenden Kunst markiert die Ausstellung nicht (nur) das Ende ihrer Studienzeit, sondern auch eine Einstimmung auf das, was noch kommen wird. Overture verweist auf den Horizont der eigenen künstlerischen Praxis und den damit verbundenen Prozess, den Zugang zu Kunst und ihre Relevanz immer wieder neu zu entwickeln und zu entdecken.
Die Werke der Studierenden eröffnen Einblicke in aktuelle Diskurse der Kunst und arbeiten sich zugleich an zeitlosen Themen ab, die sie in ihre eigene Gegenwart und Lebenswelt hineinbringen: Die Politik und Ästhetik des Alltags; die unermüdliche Zirkulation von Bildern; die Fluidität von Identität; Affekte wie Begierde, Verletzlichkeit und Sehnsucht; die Einschreibungen von Geschichte und Zeit; die Grenzen von Sprache und Kommunikation; die Künstlichkeit unseres Naturverhältnisses und die Bedingungen von Produktion – auch in Bezug auf die eigene Position. So vielfältig wie ihre Themen sind auch die Praktiken der Studierenden: Film, Video und die Arbeit mit Klang treffen auf Installation und Skulptur, Malerei und Collage sowie auf konzeptuelle und performative Interventionen.
Die Künstler*innen sind Mariia Andreeva, Charlotte Berg, Linus Berg, Sam Cottington, Arnaud Ferron, Samuel Georgy, Tomás Loureiro Gonçalo, Anima Goyal, Giulia Guidi, Aerin Hong, Gašper Kunšič, Gregor Lau, raúl itamar lima, Salome Lübke, Fuki Matsumoto, Rosa Nitzsche, Vincenzo Ottino, Deshaun Price, Emmilou Roessling, Killa Schuetze, Juri Simoncini & Elisa Diaferia, Elsa Stanyer, Nicholas Stewens, Mahmoud Tarek, Siyu Tian, Vera Varlamova, Xtina Vargas, Punch Viratmalee und Ming Yuan.
Aus den Klassen von Monika Baer, Gerard Byrne, Judith Hopf, Hassan Khan, Tobias Rehberger, Willem de Rooij und Haegue Yang.
Kuratiert von Johanna Laub.
Absolvent*innenpreise
Im Rahmen der Ausstellung werden Preise und Stipendien an die Studierenden für die besten Abschlussarbeiten verliehen. Eine Jury wählt die Preisträger*innen aus. Die Preisverleihung findet im Rahmen der Eröffnung am 15. Juli statt.
Katalog
Zur Ausstellung erscheint ein von den Absolvent*innen produzierter Katalog, der kostenlos erhältlich ist. Er enthält individuelle Beiträge der Studierenden, die Einblicke in ihre Werke, Recherche und Ideenwelt geben. Begleitet wird der Katalog zudem von einem Essay der Gastprofessorin Ghislaine Leung und weiteren Beiträgen von Professor*innen.
Programm und Führungen
Eröffnung: Dienstag, 15. Juli 2025, 19–22 Uhr
Städel Museum, Eingang gegenüber Holbeinstraße 8, 60596 Frankfurt a.M.
19 Uhr Eröffnungsreden und Preisverleihung
Ansprachen von Barbara Clausen, Rektorin der Städelschule, und Philipp Demandt, Direktor Städel Museum, mit anschließender Verleihung der Absolvent*innenpreise. Im Garten des Museums.
20:30 Uhr Sam Cottington, Monicka .Play
Ausstellungsraum, Dauer 15 Min.
Ein Geist spukt im Städel Museum. Was der Geist sagen will, ist unklar – vielleicht, weil ein Geist anders spricht als ein lebender Mensch. In einem Großteil der Literatur, in der Geister auftauchen, fungieren ihre Stimmen als erzählerisches Mittel, um die Handlung voranzutreiben – unter der Annahme, dass ihr Hauptanliegen darin besteht, mit den Lebenden zu kommunizieren. Monicka hingegen stellt sich ihre sprachliche Motivation anders vor: als echoartige Schleife verdrängter Innerlichkeiten. Diese Stimmen bündeln sich zu etwas anderem als einem Willen zur Rückkehr oder zum Dialog mit den Lebenden. Stattdessen ähnelt es eher einem nekromantischen Futurismus – einer erotischen Reibung flackernden Nicht-Seins, einer Kontinuität ohne Reproduktion.
21:15 Uhr Emmilou Roessling, Schemes of an Hour
Garten des Städel Museum, Dauer 25 Min.
Eine Choreografie für die Übergangszeit der Dämmerung und ihre besondere affektive Mehrdeutigkeit.
Choreografie: Emmilou Roessling; Komposition und Live-Violine: Julia Yoo Soon Gröning; Performance: Hanako Hayakawa; Originalbesetzung: Rachell Bo Clark, Amanda Barrio Charmelo & Hanako Hayakawa; Dramaturgie & Recherche: Lucas Eigel. Mit musikalischen Zitaten von Julius Eastman.
Ermöglicht durch die Unterstützung des Ottilie-Roederstein-Stipendiums des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur, die Produktionsförderung des Fonds Darstellende Künste, das Reisestipendium der Hans und Stefan Bernbeck Stiftung, die Jean-Claude Maier Galerie Frankfurt am Main und die großzügige Unterstützung des Städelschule Portikus e.V. Besonderer Dank gilt Zimmerli of Switzerland und dem Ensemble Quillo für die Teilfinanzierung von Kostümen und musikalischer Ausstattung.
Ab 23 Uhr Party zur Absolvent*innenausstellung
Daimlerstraße 32, 60314 Frankfurt am Main
Finissage: Sonntag, 10. August, 14–17 Uhr
Städel Museum. Eingang über Schaumainkai 63
14:15 Uhr Punch Viratmalee, Alte Meister—Heute
Treffpunkt: Museumskasse; Dauer ca. 30 Min.
„Ich fürchte, ich ergebe heute nicht allzu viel Sinn – aber ich habe über die Idee von Heute nachgedacht. Ein Heute, das auch jeder Tag sein könnte. Ein Tag (oder sogar eine Stunde), der die Verdichtung vieler Tage ist, wenn der Zustand sich nicht wesentlich verändert hat. Der Haupttag aller Tage. Der einzige Tag, der Sinn ergibt – dann spielt die Anzahl der Tage keine Rolle mehr. Das Ziel ist es, einen Tag zu schaffen, der in der Schwebe bleibt, wie eine Wolke, die nie vorbeizog, sich nicht auflöste und nicht weiter verdichtete.
Ich lade Sie herzlich ein, diesen Tag mit mir zu verbringen.“
Die Künstlerin führt das Publikum mit ihrer Performance durch die Sammlung des Städel Museums und liest einen ausgewählten Auszug aus ihrer Publikation Alte Meister (auf Englisch).
15 Uhr Öffentliche Führung auf Deutsch
Treffpunkt: Eingangsbereich der Ausstellung, Dauer 60 Min.
16 Uhr Anima Goyal, Compartmentalization of an ill body, 20 Min.
Treffpunkt: Eingangsbereich der Ausstellung
When new wounds are
inflicted at later times, multiple
columns of defect develop.
Eine begleitende Lesung (auf Englisch) zu der Videoarbeit Gudiyaan, die sich auf die laufende Forschung der Künstlerin zu chronischen Erkrankungen konzentriert – dargestellt durch den langsamen Verfall im Körper alter Puppen und einer Buche.
16:30 Uhr Vera Varlamova, Painting Fish
Eingangsbereich der Ausstellung, Dauer 15 Min.
Ihre schamlose Hingabe an die Sünde der bildlichen Darstellung im öffentlichen Raum, begleitet von einer Live-Darbietung der Bach-Arie Widerstehe doch der Sünde.
Führungen
In Kooperation mit dem Masterstudiengang Curatorial Studies werden öffentliche Führungen angeboten: sonntags um 15 Uhr auf Deutsch und donnerstags um 19 Uhr auf Englisch. Der Treffpunkt ist im Eingangsbereich der Ausstellung.
Weitere Führungen durch die Ausstellung werden gerne auf Anfrage an kunstkoordination@staedelschule.de organisiert.
Audiodeskription der Ausstellung: Samstag, 9. August, 15 Uhr
Städel Museum, Treffpunkt: Museumskasse. Eingang über Schaumainkai 63. Dauer ca. 1 Stunde
Die Städelschule bietet eine Audiodeskription der Ausstellung für blinde und sehbehinderte Besucher*innen in einer Führung mit Lilian Korner und Emmilou Roessling an. Sie wird in deutscher Lautsprache durchgeführt. Die Teilnehmer*innenzahl ist begrenzt; blinde und sehbehinderte Menschen haben Vorrang. Anmeldung unter audiodeskription@staedelschule.de
Unterstützer*innen
Overture wird ermöglicht durch die großzügige Unterstützung des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur, von Allen Overy Shearman Sterling LLP und der Ernst Max von Grunelius-Stiftung. Wir danken dem Städelschule Portikus e.V., der Stiftung Städelschule für junge Künstler, der Sammlung Pohl gGmbH, Plastische Chirurgie Frankfurt | Hochtaunus und der Heinz und Gisela Friederichs Stiftung für das Stiften von Preisen und Stipendien für die Absolvent*innen.