Anja Czioska, Caroline Krause, Corinna Mayer, Hans Petri, Inge Kassel-Hannen, Jörg Simon, Konrad Hasse, Lionel Röhrscheid, Natalie Goller, Oliver Carlos Tüchsen, Ricardas Juozenas Kvecevicius, Thaddäus Hüppi
Eröffnung: Freitag 09.08.24 ab 19:00 Uhr
Finissage: 29.08.24 ab 19:00 Uhr
Kuratiert von Corinna Mayer
Zur Ausstellung finden jeden Donnerstag von 19:00–22:00 Uhr Events mit bekannten 60s DJs statt.
15.08.24 DJ Konrad und Lionel
22.08.24 DJ Witchdoctor und Cori
29.08.24 DJ Flow und Laiki
60s–70s von Singles und Schallplatten
Kunstverein Familie Montez
Honsellstraße 7
60314 Frankfurt am Main
Die Künstler, die ich zur Ausstellung eingeladen habe, kenne ich meistens schon seit Jahren. Das Verbindende der unterschiedlichen Arbeiten ist, dass sie sich mit dem Psychischen oder Irrationalen in der Kunst beschäftigen. Es wird erforscht, wie die Selektion der Wahrnehmung funktioniert oder es werden Dinge weiterverarbeitet sowie transformiert, während des Prozesses der Herstellung der Kunstwerke. Es geht um Träume, wobei offen bleibt, ob es Tagträume oder Nachtträume sind. Das Erforschen von Unterbewusstsein oder emotionalen Zuständen steht im Mittelpunkt der Ausstellung. „Dream Loop“ kann auch bedeuten, dass man immer wieder dasselbe träumt, also Wiederholung inbegriffen ist, als eine Sprache der Kunst.
Anja Czioska hat während der 90er Jahre Film bei Peter Kubelka an der Städelschule studiert. Ihre neusten Collagen entstehen aus Schnipseln von Fotos, die sie findet. Sie werden verdichtet zu einem Bild und erzählen die Geschichte über eine spezielle Person.
Caroline Krause hat in den 90er Jahren in der Klasse Christa Näher an der Städelschule studiert. Das Bild der Ausstellung zeigt ein Papierknäuel in einer ungewöhnlichen Farbgebung. Es ist möglich, vor dem Bild zu sitzen und zu träumen, Dinge hineinzuprojizieren, die nicht sichtbar sind. Ebenso sind die kleinen Zeichnungen von Caroline Landschaften, die mit einem subtilen Strich Reales als auch Irreales abbilden.
Corinna Mayer hat in den 90ern in der Klasse von Hermann Nitsch in der Städelschule studiert. Es sind humorvolle Szenerien, in denen sich Figuren aus Kunst, Pop und Lifestyle wie in einer Familienaufstellung zusammenfinden und an Maschinen angeschlossen sind oder durch sie kommunizieren.
Hans Petri hat in den 90ern in der Klasse von Per Kirkeby in der Städelschule studiert. Seine Fotoinszinierungen verdichten sich zu Installationen. Er fotografiert Mädchen und macht Fotos von Fotos im Raum, so gewinnt er Distanz und erzählt Geschichten über Abhängigkeiten, Körper und Macht oder die verschiedenen Rollen, die Mädchen spielen.
Inge Kassel-Hannen kuratierte mit Jörg Simon viele Jahre Ausstellungen in der Galerie im Gallus Zentrum. Seit 6 Jahren ist sie die Malschülerin von Corinna Mayer. Sie malt Porträts von Verwandten aus Marokko oder Blumen, Tiere und Landschaften. Dabei hat sie eine spezielle Farbgebung lädt die Bilder mit persönlichen Erinnerungen auf.
Jörg Simon hat in den 80er Jahren an der HFG bei Urs Breitenstein Film studiert. In dieser Ausstellung zeigt Jörg Simon Malereien, die er mit ausgeschnittenen Fotos collagiert. Jörgs Simons Bilder sind von einer starken Spontanität geprägt. Er arbeitet mit unterschiedlichen Materialien, die mentale Zustände beschreiben können.
Konrad Hasse zeichnet seit Jahrzehnten. Er hat einen speziellen Stil entwickelt, bei dem er mit der Lupe und einen Tintenstift arbeitet. Es entstehen Strukturen und Muster, die ebenso innere wie äußere Landschaften sein könnten. Inspiriert sind die Bilder von psychedelischer Musik aus den späten 60ern.
Lionel Röhrscheid hat in den 90ern in der Klasse von Hermann Nitsch in der Städelschule studiert. Das eine Bild dieser Ausstellung ist aus zerschnittenen alten Bildern neu zusammengenäht, während das andere Bild mit Spiegelfolie beklebt wurde. Er reflektiert verschiedene Möglichkeiten der Wahrnehmung.
Natalie Goller hat in den 90ern in Stuttgart bei Cordula Güdemann und bei Moritz Baumgartl Kunst studiert. Ihre Arbeiten beziehen sich meistens auf den urbanen Stadtraum. Die Häuser und Schriften werden in ein seltsames Licht gerückt und erinnern an Traumsequenzen.
Oliver Carlos Tüchsen hat Ende der 90er in der Klasse von Hermann Nitsch in der Städelschule studiert. Er entwickelt und baut Türme und Objekte, häufig aus einer Kombination unterschiedlicher Materialien. Er konstruiert eine irreale Welt mit Geheimcodes, die an DADA erinnern können.
Ricardas Juozenas Kvecevicius lebt in Lissabon und hat in den 90ern in der Klasse von Per Kirkeby in der Städelschule studiert. Er zeigt helle große Bilder, die in der peruanischen Wüste entstanden sind.
Thaddäus Hüppi lebt in Baden-Baden und hat in Hamburg und in Frankfurt Ende der 80er Kunst studiert. Er malt vielschichtige Welten mit expressiven Farben. Gestalten und Kobolde bevölkern die abstrakten Architekturen und stellen Fragen zu aktuellen Themen.
Texte von Corinna Mayer über die Künstler