18.1.- 9.2. 2020
Eröffnungsparty am Freitag, den 17. Januar 2020
Hannah Hallermann
Toulu Hassani
Ines Henriques
Adrien Missika
Christiane Möbus
Helena Petersen
Laura Schawelka
Berit Schneidereit
Pola Sieverding
Manuel Stehli
Heiko-Thandeka Ncube
Anna Virnich
Malte Zenses
Eva Be wird auflegen!
Für die erste Ausstellung des Schau Fensters im neuen Jahrzehnt werden 13 Künstler und Künstlerinnen verschiedener Generationen präsentiert.
Das Ergebnis ist eine Auswahl künstlerischer Arbeiten, die sich anregend und kritisch mit unterschiedlichen Themen der Gegenwart wie Identität, Digitalität, Solidarität und alternativen Lebensmodellen auseinandersetzen. Dabei erkunden die künstlerischen Positionen neue Formen und Materialien, wodurch sie mit unserer menschlichen Wahrnehmung und klar definierten Kategorien spielen und experimentieren.
Sie arbeiten in den Feldern Malerei, Skulptur, Video, räumlicher Intervention, mal mit organischen, mal mit anorganischen Materialien.
Die künstlerischen Positionen bewerten und verhandeln das jeweilige Medium, die Technik oder die Form in ihren Arbeiten neu (und stellen sie somit in neue Zusammenhänge zueinander). Es entstehen Fiktionen und hinter diesen stehen Strategien, die vom Betrachter entdeckt werden können.
Der gemeinsame rote Faden, der in den Arbeiten erkennbar wird, scheint wie von einer unsichtbaren, in sich geschlossenen Logik diktiert, vergleichbar derer eines fiktionalen Textes, die sich zusammen atmosphärisch verdichtet. Durch ihre klare Umsetzung materialisieren sich die Ideen der Arbeiten in der Realität des Hier und Jetzt. Aus Sullivans ästhetischem Credo "form ever follows function" wird heute "future forms fiction".
Gerade Fiktionales ist in der Lage, Wesentliches über die Welt zu verraten. Die Künstlerinnen und Künstler paaren reale Eigenheiten mit poetisch-phantasievollen Methoden. Die verschiedenen Arbeiten lassen sich als spielerischen Fiktionsfreiraum begreifen – Freiräume, in welchen die Künstlerinnen und Künstler die Freiheit haben, sich in einer anderen Welt bewegen zu können, wo Realitäten neu positioniert und miteinander in Bezug gesetzt werden.
Wie werden wir in der Zukunft die Ausstellungen von heute wahrnehmen? Wird die Kunst uns aufmerksamer, bedachter oder einsichtiger werden lassen können? Wird, was im Rahmen von Kunst vorgestellt und erdacht wird, sich sogar in der Realität umsetzen? Kann der fiktionale Charakter von Kunstwerken uns helfen die Welt von heute oder sogar morgen besser zu verstehen und mit ihr umzugehen?
Etwa wie bei dem Blick durch ein Labormikroskop auf eine Petrischale, eröffnet sich hinter der Scheibe ein getrennter Möglichkeits- und Vorstellungsraum (der nur am Eröffnungsabend begehbar sein wird). Das Schaufenster verstärkt die diversen Bezugsrahmen, mit denen sich weitere Künstlerpositionen befassen.
Sehen wir Produkte in einem Kaufhausfenster ? Die ungreifbare Abgeschirmtheit reflektiert die Exponiertheit, den Konsumcharakter und unsere sinnliche Wahrnehmung im Internetzeitalter, wie heutzutage und in Zukunft die Formen von Dingen wahrgenommen werden – durch Scheiben, in der Form flacher Bildschirme.
„Future Forms Fiction“ möchte diese abstrakte digitale Fiktion auflösen und in eine reale materialisierte und erlebbare Form übertragen.
Der vorbeigehende Betrachter wird eingeladen, auf visuellem Weg alternative Antworten auf zukünftigen Formen zu überdenken.
(gvm)
SCHAU FENSTER
Raum für Kunst
Lobeckstr. 30-35
10969 Berlin