Eröffnungsempfang: Freitag, 25. Oktober, 19 Uhr
Ausstellungsdauer: 26. Oktober – 30. November 2019
Herbert Warmuth, der an der Frankfurter Städelschule studierte, hat selbst jahrelang Malerei an der Frankfurter Goethe Universität gelehrt. Während seiner langjährigen künstlerischen Tätigkeit konnte er seine Arbeiten in Europa und den USA ausstellen, und in öffentlichen und privaten Sammlungen platzieren, wie in der Sammlung des Städelmuseums Frankfurt, der Sammlung des Landes Hessens, der Sammlung der hessischen Kulturstiftung, den Sammlungen der Deutschen Bank, der Dresdner Bank, der Sammlung Dr. B. Brunn und der Sammlung Kaspar König, um nur Einige zu nennen.
Schon seine ersten Plexiglasbilder von 1994, die im Kontext seiner Fahnenbilder entstanden sind und von denen wir einige in der Ausstellung präsentieren, loteten die Grenzen der Malerei aus. Doch bei seinen aktuellen Arbeiten durchbricht Warmuth buchstäblich den Bildträger. Hier ist Farbe in mehreren, zum Teil vielfarbigen Schichten rückseitig auf das Plexiglas aufgetragen, zugleich dringt Farbe aber durch die eingesägten Schlitze und erhebt sich „über die Oberfläche und durchschreitet damit die Dimension, die sie gefangen hält“. Dabei entsteht ein reizvolles Zusammenspiel zwischen der Farbe, die sich hinter dem Plexiglas befindet und der nach vorne dringenden, materiellen Farbe. Durch und aus Farbe: Der Titel der Ausstellung ist zugleich auch Programm.
Für Warmuth besteht die Herausforderung darin, seine Bilder so auszutarieren, dass sie trotz der Brüche in den Oberflächen, der Einbeziehung der Spiegelung, die Betrachter und Welt mit ins Bild bringen, dem Gegensatz des Oberflächenglanzes zur eigentlichen Farbe, die als Material und Wirklichkeit durch die Scheibe dringt, sie die Grenzen der Malerei gerade nicht verlassen, um zum Objekt zu werden oder den Raum zu besetzen.
Dies gilt auch für seine zusammengesetzten Bilder, die ergänzend zu den Plexiglasarbeiten in der Ausstellung zu sehen sind. In diesen Arbeiten, die in ihrer Flächenaufteilung an Fahnen erinnern, verbindet Warmuth unterschiedlichste konzeptuelle Vorstellungen von Malerei miteinander. Diese Bilder verbinden spielerisch und mit einer großen Leichtigkeit Fragen nach der sinnlichen und emotionalen Wirkung von Farbe mit dem konzeptuellen Gedanken von Farbe als Material und dem Thema „Malerei als Darstellung von Illusion“. Zugleich thematisiert er mit den aus unterschiedlichen Materialien bestehenden Arbeiten auch die Objekthaftigkeit des Bildes und deren Beziehung zur Wand.
GALERIE HEIKE STRELOW
Lange Straße 31, 60311 Frankfurt
Gallery Hours
mi - fr 12:00 Uhr - 18:00 Uhr / sa 12:00 Uhr - 15:00 Uhr