14. März — 29. April 2023
Eröffnung 13. März 2023, 9 bis 21 Uhr
Einführend spricht die Berliner Künstlerin Kea Bolenz.
1822-Forum
Fahrgasse 9
60311 Frankfurt am Main
Die Videoarbeit „Nassauer“ zeigt eine künstliche Szenerie, die von einem melancholischen Subjekt bewohnt wird. Die Kamera betritt als Parasit den Körper des Protagonisten, verschmilzt mit dessen Bewusstsein und muss schließlich wieder ausgestoßen werden, um den Prozess von Neuem zu beginnen. Durch dieses Spiel mit dem filmischen Point-of-View Shot betrachtet „Nassauer“ das Verhältnis vom „Selbst“ zum „Anderen". Video und Sound erzeugen eine immersive Raumerfahrung, die zu jedem Zeitpunkt betreten werden kann. Die stetige Wiederholung des dargestellten Vorgangs ist dabei von zentraler Bedeutung für die Arbeit.
Im Textbeitrag des zur Ausstellung erscheinenden Katalogs schreibt Louis Hay: „Als Künstler interessiere ich besonders für die Bereiche, in denen die Kunst selbst in die Mechanismen der Subjektbildung verwickelt ist. Mir geht es darum, diese Mechanismen besser zu verstehen – in der Hoffnung, sie produktiv machen zu können, um neue Formen der Subjektivität zustande zu bringen… Die Allegorie bringt das Subjekt und seine psychische Topografie hervor. Dabei ist die so grafische Theorie der Melancholie bereits selbst eine Allegorie, mit der die Subjektivation erklärt werden soll.“
Louis Hay, geboren 1996 in Frankfurt am Main, erhielt 2022 ein Diplom an der Hochschule für Grafik und Buchkunst bei Prof. Clemens von Wedemeyer und studiert seit 2021 bei Prof. Gerard Byrne in der Filmklasse der Städelschule.
Bisherige Ausstellungen und Screenings u.a.: Cinematheque Leipzig, Taipeh Contemporary Art Center, Kunsthalle Baden Baden, Dokfest Kassel, Goethe Institut Dublin. Louis Hay war von 2018-2021 als Vorstandsmitglied im KV-Verein für zeitgenössische Kunst tätig und realisierte dort Ausstellungen und Screenings, zuletzt 2021 die Gruppenausstellung „Baroque Topologies“.
Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag von 14 bis 18 Uhr, Samstag von 13 bis 16 Uhr, Sonntag und Montag geschlossen.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.
Der Eintritt ist frei.
Das 1822-Forum der Frankfurter Sparkasse in der Fahrgasse 9 präsentiert als nichtkommerzielle Galerie junge Kunst von Künstlerinnen und Künstlern mit besonders großem künstlerischen Potential. Neben der Ausstellung unter professionellen Bedingungen umfasst die Förderung durch die Stiftung der Frankfurter Sparkasse auch die Finanzierung des Katalogs sowie die umfassende Vermittlung der ausgestellten Werke an die Besucher und die Medien.