Das Nicht-Erkennen-Erkennen-Können
Becker Schmitz & Il-Jin Atem Choi
VERNISSAGE
Do., 05. September 2019
AUSSTELLUNG
06.09.-26.10.2019
Becker Schmitz (*1980) und Il-Jin Atem Choi (*1981) wurden beide in Moers geboren und haben jeweils an der freien Akademie der bildenden Künste Essen und Städelschule in Frankfurt am Main studiert. Becker Schmitz ist seit 2018 in der Lehre an der Hochschule für bildende Künste Essen tätig. Zwei gemeinsame, kollaborative Arbeiten (Brennstoffzelle und Playing Them Trees) wurden in der Schirn Kunsthalle, Frankfurt, Crawford Art Gallery, Cork, Irland, Kunstraum Kreuzberg, Berlin, SchauFenster, Berlin, Nassauischer Kunstverein, Wiesbaden, TURM des Lehmbruck Museums, Duisburg sowie RAUM für Kunst, Düsseldorf, ausgestellt und umgesetzt.
Becker Schmitz und Il-Jin Atem Choi unternehmen den Versuch, das Profane, Absolute, Moralische und Didaktische in der Kunst zu überwinden, um dem poetischen Schein zu entrinnen, der dadurch entsteht, wenn das Kunstwerk sich zu sicher ist, sich auf der richtigen Seite der Geschichte zu befinden. Von epigonalen Tendenzen innerhalb der zeitgenössischen Kunst ganz zu schweigen.
Die kunstgeschichtliche Genealogie, die sich innerhalb der Malerei von Becker Schmitz aufspannt, soll zwar noch erahnt werden können. In seinen Arbeiten erklärt der Künstler aber die Überwindung des Motivs trotz seiner augenscheinlichen Treue zum Manifest einer Gleichzeitigkeit von Anwesenheit und Abwesenheit.
Il-Jin Atem Chois Werke versuchen im Gegensatz dazu jede offensichtliche Genealogie zu negieren – und zwar im neo-dadaistischen Bewusstsein der Unmöglichkeit eines solchen Unterfangens. Das Wesen seiner Arbeiten durchdringt den paradoxen Anspruch den schöpferischen Akt als tätige Nicht-Tätigkeit zu etablieren und zu ertragen, um den Selbstzweck der Kunst als undefinierbar zu benennen.
Beide Positionen oszillieren zwischen Zuständen des Nicht-Erkennen-Erkennen-Könnens. Vor Ihnen entfaltet sich ein Kosmos, der sich in seiner genealogischen Bezugnahme auf der einen Seite sowie der Formaufhebung und Autonomie zur Kunstgeschichte auf der anderen Seite zu einem nuancenreichen Diskurs entwickelt. Die Überwindung von Dogmen hin zur Akzeptanz der Bezeichnung von Nicht-Sein im Sein werden ins Zentrum der Beobachtung gestellt.
KÖPPE CONTEMPORARY BERLIN
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