Ausstellungseröffnung am 28.2.19, 19 Uhr
Begrüßung: Bodo Grzonka, IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen
Einführung: Miriam Bettin
Ausstellungsdauer vom 1. bis 22. März 2019
… Es sind die großen bildhauerischen Gesten, die Zuzanna Czebatul (*1986) interessieren: monumentale Eisenportale eröffnen ein Innen und Außen, horizontale, kollabierte oder in sich verschlungene Obelisken behaupten sich im Raum. Ihre Formsprache zitiert die Club-Kultur-Ästhetik der 1990er Jahre, Warenfetischismus und Kommerzialisierung. Im verführerischen Akt der Aneignung vermitteln ihre Arbeiten eine Sexiness, ein Haben-wollen und führen den Betrachter/innen hedonistische und kapitalistische Tendenzen vor.
In ihrer Einzelausstellung im IG Metall-Haus bedienen Czebatuls Materialien und Formen einmal mehr überspitzt die gängigen Gender-Klischees: ihre Skulpturen entsprechen einer
stereotypen Darstellung von Potenz und Maskulinität, nur um im nächsten Moment durch das Komische mit jener Dominanz zu brechen. So wirken sie wie eine Karikatur ihrer selbst.
Assoziationen zu realpolitischen Figuren und Situationen sind möglich. Was bleibt ist der Eindruck von Schwäche und Unsicherheit in einer Zeit der alternativen Fakten. Ein Eindruck,
der im Kontext der größten Einzelgewerkschaft in Deutschland durchaus politisch gelesen werden darf.
Text: Miriam Bettin
Ausstellungsraum der IG Metall
Alte Jakobstr. 149
10969 Berlin-Xberg