Anders Dickson, Berenice Güttler, Andy Hope 1930, Yein Lee, Justin Lieberman, Nadia Perlov, Kristina Schmidt, Frank Stürmer
kuratiert von Franziska Linhardt
Eröffnung: 23.10.2020
Die Ausstellung a skeleton, just like the rest of us* hegt Zuneigung für eine Welt, die nicht immer „unsere“ Umwelt sein muss, und legt die Aufmerksamkeit auf die subtile und Hierarchien hinterfragende Verbundenheit zwischen Menschen, Tieren, Pflanzen, Aliens – Entitäten. Als Alien ist Darth Vader immer von seiner „Andersartigkeit“** bestimmt. Auf „unserer“ Welt darf er nur landen, wenn er produktive Qualitäten ausweist, die seinen befristeten Aufenthalt begründen.*** (Science-)Fiction stellt, wie kollektive und individuelle (Alp-)Träume und Anekdoten, dann keine Flucht in eine andere Welt dar, sondern kann als Werkzeug benutzt werden, um vergangene, gegenwärtige oder zukünftige Szenarien auszutesten.****
Auf diesem bisher einzigen – noch – bewohnbaren Planeten sind wir alle Mitbewohner_innen mit geteiltem Bad. Vielleicht hatte der Hund auch mehr Freude daran mit der Drohne spazieren zu gehen, während sein_e vermeintliche Gefährt_in***** im Lock Down saß. Doch selbst, wenn wir uns abdocken müssen und unter vielen Schichten begraben, sind unsere Panzer nur so abgrenzend hart, wie Techniken immer autonom und von der Geschichte losgelöst scheinen. Die Skelette und speziellen Fähigkeiten können geklonter Natur sein und enttarnen sie als Wesen unter vielen.
* Pagan zu Star: „You know what Darth Vader looks like beneath that mask? He’s a skeleton. Just like the rest of us.” Andrea Arnold: American Honey [Film], 2016, 163 min.
** Vivian Sobchack: Postfuturism, in: The Gendered Cyborg: A Reader, 1987/2000, S. 136–147; Rosi Braidotti: Nomadic Subjects: Embodiment and Sexual Difference in Contemporary Feminist Theory, 2011.
*** „Alien of extraordinary ability“ ist eine Klassifizierung der United States Citizenship and Immigration Services, um nicht-US-Bürger_innen mit außergewöhnlichen Fähigkeiten einen vorübergehenden oder permanenten Aufenthalt in den USA zu erlauben.
**** Ursula K. Le Guin: The Left Hand of Darkness, 1967.
***** Donna Haraway, When Species Meet, 2007.
Text: Franziska Linhardt
GALERIE CHRISTINE MAYER
Liebigstraße 39
80538 München