MITTWOCH, 26. JUNI 2019, 19.30 UHR
EINTRITT FREI
Mit seinen Arbeiten untersucht Gerard Byrne die Konstruktion von Bildern, deren Vermittlung und die Entwicklung kollektiver Momente. Die jüngere Geschichte wird von ihm wiederbelebt, in die heutige Zeit überführt und zu einem Instrument, um die Wahrnehmung der Gegenwart zu befragen. In der SCHIRN zeigt er seine Produktion "In Our Time" (2017, variierende Länge), die eine Zeit verzerrende Reise durch die Vergangenheit ist. Nahtlos vereint der Moderator einer Radio Live-Sendung historische Ereignisse, Rock-Hits und Nachrichten aus verschiedenen Jahren und politischen Epochen; er kündigt den nächsten Song an, berichtet über das Wetter, führt Gespräche mit Zuhörern und schaltet Radiojingles. Der Zuschauer ist scheinbar live dabei und nimmt an der auditiven Konstruktion der Erzählung teil.
Nach einem Gespräch mit der Kuratorin Katharina Dohm präsentiert Gerard Byrne den Film "The Conversation" (1974, 109 Min.) des Regisseurs Francis Ford Coppola. In dem preisgekrönten Thriller wird der Überwachungsexperte Harry Caul beauftragt, ein junges Paar zu observieren und Tonaufnahmen von ihren Gesprächen zu machen. Durch die Verflechtung der filmischen Erzählung und den heimlichen Tonmitschnitten wirft Coppola Fragen nach dem öffentlichen und privaten Leben der Protagonisten auf.
Byrne wurde 1969 in Dublin, Irland geboren. Seine Arbeiten wurden international ausgestellt, u.a. auf der Documenta 13 in Kassel, der Istanbul Biennale, im Moderna Museet, Stockholm oder im Australian Centre for Contemporary Art, Melbourne. 2007 bespielte Byrne den Irischen Pavillon auf der Biennale von Venedig. Derzeit ist er Professor an der Städelschule in Frankfurt.
DOUBLE FEATURE
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