Listen Attentively, So You Can See. Narratives and Practices on Arts, Economies and Sciences from the Vantage of an African World
Session II: “Space, Urbanity, Street Vending (economies)” – 28.9.2019, Mousonturm
Mit „Space, Urbanity, Street Vending (economies)“ setzen die Kuratoren Arlette-Louise Ndakoze und Bonaventure Soh Bejeng Ndikung die Veranstaltungsreihe „Listen Attentively, So You Can See“ fort. Deren Initialzündung war die Frage der Philosophin Seloua Luste Boulbina „Kann die Nicht-Subalterne hören und lesen?“, mit der sie an den postkolonialen Schlüsseltext „Can the Subaltern Speak?“ von Gayatri Spivak anschloss und damit gängige Blickwinkel und Wissensproduktionen umkehrte. „Listen Attentively, So You Can See“ folgt diesem Gedanken und lädt den südafrikanischen Urbanisten Edgar Pieterse, die haitianische Choreografin Kettly Noël und den angolanischen Performance-Künstler Nástio Mosquito ein, über Kunst, Wirtschaft und Gesellschaft zu sprechen und zu performen und so zu einem aktiven Zuhören aufzufordern.
Kettly Noël
“I do be like that (sometimes)”
Work In Progress/Lecture-Performance, 28.9., 19 Uhr, Mousonturm
Kettly Noël zählt zu den radikalsten Choreografinnen der afrikanischen Welt. Ihre Arbeiten speisen sich aus der Komplexität und den Widersprüchen der Realitäten, die sie umgeben, und nehmen dabei vor allem die Position von Frauen in den Blick. Ausgangspunkt ihrer Lecture-Performance ist ein Selbstporträt. Was als eine Analyse der eigenen Lebensfakten beginnt, entwickelt sich zu einer vielschichtigen philosophischen Reflexion.
Edgar Pieterse
“A Rogue Urbanists’ Journey”
Lecture, 28.9., 19.30 Uhr, Mousonturm
Der Direktor des African Center for Cities Edgar Pieterse hat mit seinen Studien zu Städten auf der ganzen Welt, aber vor allem auf dem afrikanischen Kontinent, das Denken über urbane Entwicklungen revolutioniert. In seiner Lecture bezieht er sich auf einen „Southern Urbanism“, zu dessen wichtigsten Vertretern er zählt. Pieterse analysiert städtische Transformationen aus dem Blickwinkel des globalen Südens. Tief verankert in ihren harten und chaotischen Realitäten beobachtet er das Entstehen von Mikrostrukturen, die nachhaltig und zukunftsweisend sind und mit den in Europa und den USA herrschenden Modellen brechen.
Nástio Mosquito
„No.One.Gives.A.Mosquito’s.Ass.About.Us“
Konzert/Lecture-Performance, 28.9., 21.30 Uhr, Mousonturm
“...mein Nachname hat schon immer Aufsehen erregt. Wie einer der tödlichsten Killer in meinem Heimatland zu heißen, hat in mir eine unumgängliche Widerständigkeit hervorgerufen und den Wunsch, Bedeutungen zu ändern und die menschliche Unversehrtheit zu feiern.“ Nástio Mosquitos Arbeiten lassen sich nicht verorten. Im Mousonturm präsentiert er sich mit einer Arbeit, einem Gig, in dem sich Performance, Konzert und aktivistisches Pamphlet mischen. Er nutzt das Format des Karaokes, um eine intensive und energiegeladene Beziehung zum Publikum zu etablieren und sich zugleich gängigen Ökonomien zu entziehen, die nach wie vor von kolonialen Strukturen geprägt sind.
Abendticket für alle Veranstaltungen —> 28.9.2019
https://www.facebook.com/events/863528730690967
Künstlerhaus Mousonturm
Waldschmidtstraße 4
60316 Frankfurt am Main