06 03 22 – 27 03 22
Seit jeher bilden Kreativität und Melancholie ein eigenartiges Gespann: Wahnsinn beflügelt die Künste, der Schwermut zieht sie hinab. Man denke etwa an Dürers prominenten Stich Melencolia I. Macht erst der Kontakt zum Abgrund das künstlerische Genie aus? Die Depression als modernes, klinisches Krankheitsbild hingegen ist alles andere als produktiv – träge dämmert sie dahin, tagein, tagaus im Bett.
Die koreanische Künstlerin Miran Yang verleiht in ihren Werken den verschiedenen Erscheinungsformen seelischen Schmerzes Gestalt. Trotz der Schwere der Themen ist ihre Malweise auffallend leicht: feine Pinselstriche, vereinfachte, gar spielerische Kreidezeichnungen – eine Blüte hier, da ein Regenwurm. Yang erschafft eine Bildwelt, die kindliche Erinnerungen ernstnimmt. Denn nicht selten finden sich die Ursachen psychischer Leiden in dieser Zeit.
Miran Yang (*1984) lebt und arbeitet in Frankfurt am Main. 2021 schloss sie ihr Studium der Freien Bildenden Kunst an der Städelschule ab. Derzeit ist sie Stipendiatin des Atelierfrankfurt sowie der Künstlerhilfe Frankfurt. Ihre Werke sind im Kunstverein Erlangen, in der ADAC Sammlung und in der Kanzlei Dentons in Frankfurt zu sehen.
Kunsthalle Darmstadt
Steubenplatz 1
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