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Nicole Eisenman Chin Up 2002
Nicole Eisenman, Chin Up, 2002

Straying from the Line

Eröffnung am 12. April 2019, 18 Uhr

13.04. - 28.07.2019

Vito Acconci, Lynda Benglis, Dara Birnbaum, Jenna Bliss, Pauline Boudry / Renate Lorenz, Teresa Burga, Tom Burr, Claude Cahun, Ellen Cantor, Tony Cokes, Cosey Fanni Tutti, Anna Daučíková, Nicole Eisenman, Ellen Gallagher, Jef Geys, Guerilla Girls, Barbara Hammer, Eva Hesse, Irma Hünerfauth, Maria Lassnig, Leigh Ledare, Alice Lex-Nerlinger, Klara Lidén, Lee Lozano, Sarah Lucas, Ulrike Müller, Gabriele Münter, Anna Oppermann, Charlotte Posenenske, Tim Rollins and K.O.S., Aura Rosenberg, Betye Saar, Heji Shin, Marianna Simnett, Jack Smith, Nancy Spero, Diamond Stingily, Sturtevant, Martine Syms, Rosemarie Trockel, Anna Uddenberg, Raphaela Vogel, Constantina Zavitsanos und Park McArthur 

Kuratiert von Nina Pohl

Straying from the Line widmet sich einer grundlegend erweiterten Perspektive auf die Vielstimmigkeit feministischer Tendenzen in der Kunst der letzten 100 Jahre. Anstatt einer geradlinigen Narration feministischer Kunst als einem generations- und/oder identitätsspezifischen Stil, entwirft die Ausstellung ein offenes Netzwerk, das multiple Bezüge und Verbindungslinien zwischen ästhetisch und politisch, geographisch und historisch heterogenen Perspektiven greifbar werden lässt. Unterschiedliche Erzählungen und Bewegungen geben so feministischen Tendenzen Kontur, die weder Stil noch Label vereint. Vielmehr verbindet sie eine bestimmte Haltung gegenüber Kunst als einem Feld antagonistischer Beziehungen und hierarchischer Ordnungen, die das gesellschaftliche Leben als Ganzes bestimmen. 

1969 schloss Lee Lozano aus diesem Zusammenhang von künstlerischen und gesellschaftlichen Hierarchien die Schlussfolgerung, dass es „keine Revolution der Kunst unabhängig von einer Revolution der Wissenschaft, einer politischen Revolution, einer Erziehungsrevolution, einer Drogenrevolution, einer Sexrevolution oder einer persönlichen Revolution“ geben kann. Das Persönliche und das Politische wie Lozano als zwei Seiten der gleichen Medaille zu begreifen, war eine der zentralsten feministischen Forderungen der Zeit: sie artikulierte den gemeinsam Nenner unterschiedlicher, aktivistischer, theoretischer und künstlerischer Feminismen über politische und soziale Grenzen hinweg. 

2019, genau 50 Jahre später, hat die Frage nach Innen und Außen, persönlicher Erfahrung und struktureller Gewalt nichts an Aktualität verloren. Seit dem Weinstein-Skandal und diverser anderer Fälle sexuellen Missbrauchs entlang des gesamten sozialen Spektrums steht sie wieder im Zentrum politischer Debatten und medialen Interesses. In der Politik, in den Medien, in der Wirtschaft, in der Wissenschaft, in der Kunst und in unserem täglichen Leben müssen wir heute immer noch auf einem #metoo insistieren: darauf, dass Erfahrungen von sexistischer, rassistischer oder anderer Formen von Missbrauch und Gewalt kein persönliches, sondern ein politisches und strukturelles Problem sind. 

Straying from the Line zeigt künstlerische Ansätze, die sich dem Politischen innerhalb des Persönlichen, dem Öffentlichen inmitten des Privaten und umgekehrt nähern und so das vermeintliche Außen der Kunst als ihr Inneres behaupten. Zum Beispiel indem sie die sozialen Kodierungen künstlerischer Formen, Techniken oder Repräsentationsmodelle untersuchen, Begehren jenseits der Grenzen einer binären Geschlechtslogik einen Ausdruck geben oder die politischen Ökonomien der Zirkulation von Bildern problematisieren. 

Martine Syms Videoarbeit Lesson LXXV (2017) widmet sich solchen Bildökonomien und der Art und Weise, wie Technologien der Bildproduktion und -zirkulation, die Wahrnehmung von Geschlecht und Identität prägen. Lee Lozanos großformatives „Tool painting“ (Ohne Titel, 1964) dagegen unterwirft mit männlicher Produktivität assoziierte Objekte (Schrauben), einer Sexualisierung, die nicht nur komisch ist, sondern sich klar definierbarer Geschlechtlichkeit entzieht. Neben solchen zeitgenössischen und klassischen Positionen (darunter u.a. auch Maria Lassnig, Lynda Benglis, Teresa Burga, Ulrike Müller und Heji Shin), finden eine ganze Reihe von Ansätzen Berücksichtigung, die gewöhnlich nicht unter der Rubrik feministischer Kunst gefasst werden oder nie Teil ihres Kanons wurden. Dazu gehören die kollektive Arbeit von Tim Rollins & K.O.S., Constantina Zavitsanos / Park MCArthurs Auseinandersetzung mit Fürsorge- und Tauschverhältnissen (Score for Before, 2012-2015), die heute fast gänzlich vergessene Objektkunst Irma Hünerfauths (Erste Liebe, 1973) oder auch die Collagen von Alice Lex-Nerlinger (z.B. Arbeiten Arbeiten Arbeiten, 1928). 

Die Ausstellungsstruktur von Querverbindungen und Wahlverwandtschaften entlang einer diachronischen Achse lädt Besucher_innen gleichzeitig dazu ein, eigene Verknüpfungen zwischen unterschiedlichen Positionen herzustellen. Was passiert z.B. wenn man Claude Cahuns queere Selbstportraits der späten 1920er zusammen mit Leigh Ledares fotografischen Inszenierungen von Bildformeln des Biographischen oder Pornographischen (Personal Commissions, 2008) liest? Oder wenn man Kaas (2017), Diamond Stingilys Zopf aus Kanakalon-Haar (das v.a. für afro-amerikanischer Haarstile verwendet wird) in ein Verhältnis zu den Seilen in Eva Hesses One More Than One (1967) setzt? Welche Affinitäten oder Kontinuitäten und welche Differenzen in Bezug auf Fragen von Begehren oder von Körperlichkeit und ihrer Markierung in Hinblick auf Geschlecht, „Rasse“, Klasse und Befähigung ergeben sich aus solchen Verknüpfungen? 

Indem Straying from the Line ein Repertoire an Positionen präsentiert, die sich weder auf Frau-Sein oder Weiß-Sein beschränken lassen, noch auf eine historische, politische oder ästhetische Linien gebracht werden können, fragt die Ausstellung nicht zuletzt nach dem Potential der Kunst selbst, feministischen Tendenzen neue Bedeutungen und andere Formen zu geben. 

Text Jenny Nachtigall

Schinkel Pavillon
Oberwallstraße 1
10117 Berlin

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60596 Frankfurt am Main
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