Der Vortrag basiert auf einem Text, den Nika Dubrovsky zusammen mit ihrem verstorbenen Ehemann David Graeber geschrieben hat. Dieser Text analysierte den aktuellen Zustand der Kunstwelt mit ihrem Versprechen der Befreiung, das sofort durch eine Struktur der Ausgrenzung ersetzt wird. Aber viel wichtiger ist, dass dieser Text alternative Möglichkeiten für die Existenz der Kunst analysiert, die wir gemeinsam aufbauen könnten und die bereits existieren. Ausgehend vom zweideutigen Erbe der Romantik untersuchen Graeber und Dubrovsky den Begriff des Alltagskommunismus und die Möglichkeit einer Welt, in der jede*r ein*e Künstler*in ist.
Nika Dubrovsky ist eine Künstlerin und Autorin, die in der inoffiziellen Kulturszene der besetzten Häuser und des Samisdat der späten UdSSR aufgewachsen ist. Sie arbeitet an mehreren Verlags- und Kunstprojekten, darunter A4kids.org – eine Open-Source-Plattform, die mit neuen Bildungsformaten experimentiert; Visual Assembly – ein kollektives öffentliches Kunstprojekt; die Yes Women Group – eine feministische Kunst-Aktivist*innengemeinschaft und andere. Nach dem Tod ihres Ehemannes David Graeber organisierten Nika und Freund*innen den Carnival4David, der an 250 Orten auf der ganzen Welt stattfand. Carnival4David entwickelte sich zu der informellen Gemeinschaft Museum of Care, die Projekte an der Schnittstelle von Wissenschaft, Aktivismus und zeitgenössischer Kunst produziert. Ihre Bücher und Artikel wurden unter anderem auf Finnisch, Englisch, Russisch, Ukrainisch, Deutsch und Japanisch veröffentlicht. In einer Reihe von #artcommunism-Artikeln, die sie in Zusammenarbeit mit David Graeber verfasst hat, denkt sie über die Möglichkeit einer Welt nach, in der die Idee, einen Lebenslauf zu haben, bedeutungslos wird: eine Welt, in der jede*r ein*e Künstler*in werden kann.
Der Vortrag findet auf Englisch statt.