Dieser Vortrag greift die klassische Definition der Schuss-Gegenschuss-Technik auf und legt dabei den Fokus auf Fälle, in denen die Gegeneinstellung innerhalb eines einzigen Bildkaders verankert ist. Anstatt sich ausschließlich auf traditionelle Schnittmuster zu stützen, werden alternative Strategien untersucht, die die konventionelle Filmgrammatik hinterfragen. Durch die Analyse dieser Variationen soll der Vortrag neue Denkweisen über Perspektiven, relationalen Raum und narrative Konstruktionen eröffnen.
Rabih Mroué ist Theaterregisseur, Schauspieler, bildender Künstler und Dramatiker. Seine Arbeit ist im Theater verankert und umfasst Videoarbeiten sowie Installationen. Seit 1990 inszeniert er eigene Stücke, Performances und Videos. In seiner kontinuierlichen Suche nach alternativen und zeitgenössischen Verhältnissen zwischen den unterschiedlichen Ausdrucksformen der darstellenden Künste hinterfragt Mroué die Definitionen von Theater und dessen Beziehung zu anderen Kunstformen und performativen Praktiken. Er ist Redakteur bei The Drama Review/TDR (New York). Zudem ist er Mitbegründer und Vorstandsmitglied des Beirut Art Center (BAC). Von 2013 bis 2014 war er Stipendiat am Internationalen Forschungszentrum „Interweaving Performance Cultures“ (FU Berlin). Zu seinen Werken gehören unter anderem Four Walls and a Roof (2024), Hartakāt (2023), Sunny Sunday (2020), Borborygmus (2019), So Little Time (2016), Ode to Joy (2015), Riding on a cloud (2013) sowie 33 RPM and a Few Seconds (2012).