Laura Huertas Millán ist eine Künstlerin und Filmemacherin, deren Arbeit sich an der Schnittstelle zwischen Cinematographie und zeitgenössischer Kunst bewegt. In ihrer Arbeit, die experimentelle Ethnografie, ökologisches und dekoloniales Denken, historische Langzeituntersuchungen und Fiktion miteinander verbindet, setzt sie sich mit Strategien des Widerstands und des Überlebens auseinander.
Inspiriert von Formen der Anti-/Alterethnography und des dekolonialen Denkens hat Laura Huertas Millán zwischen 2009 und 2018 zwei Filmreihen zu den Begriffen "Exotismus" und "ethnografische Fiktion" entwickelt. Ihr Vortrag kehrt zu den Anfängen dieser Arbeiten zurück und stellt die These des letztgenannten Begriffes vor: Einerseits, wenn man Ethnographie als Ensemble von kolonial geprägten Narrativen versteht, könnte man sie als eine Form der Fabulierung begreifen. Andererseits haben einige der interessantesten zeitgenössischen Praktiken der Ethnografie eine dekoloniale Wende vollzogen, indem sie manchmal die fiktionalen Sprachmittel in ihre eigene Ausarbeitung integriert haben. Um diesen Widerspruch zu überwinden, porträtieren ihre Filme Menschen und Orte, in denen das Erzählen von Geschichten unterschiedliche Formen annimmt und ein Kino mit psychotropischen Potenzialen schafft.
Der Vortrag findet in englischer Sprache statt.