Saodat Ismailova ist eine usbekische Filmemacherin und Künstlerin, die in der postsowjetischen Ära aufgewachsen ist. In ihren Filmen verwebt sie Rituale, Mythen und Träume mit dem Alltag und untersucht dabei die historisch komplexe und vielschichtige Kultur Zentralasiens. Ihre Werke basieren häufig auf mündlich überlieferten Geschichten, in denen Frauen die Hauptfiguren sind, und beschäftigen sich mit Wissenssystemen, die durch die globalisierte Moderne unterdrückt werden. Sie bewegen sich dabei zwischen sichtbaren und unsichtbaren Welten.
Nach ihrem Abschluss am Staatlichen Kunstinstitut Taschkent und am Le Fresnoy – Studio national des arts contemporains in Frankreich, hat sie sich ein künstlerisches Leben zwischen Paris und Taschkent aufgebaut. 2021 gründete sie das Davra-Forschungskollektiv, um die zentralasiatische Kunstszene zu fördern. Im Jahr 2022 nahm Saodat Ismailova sowohl an der 59. Biennale von Venedig als auch an der documenta fifteen teil. Ihr Film Melted into the Sun (2024), der von der Fondazione in Between Art and Film in Auftrag gegeben wurde, war während der Biennale von Venedig 2024 in der Ausstellung Nebula zu sehen. Im Jahr 2025 präsentierte sie beim Kunstenfestivaldesarts in Brüssel das performative Waldkino-Erlebnis Arslanbob: The Healing Forest. Ismailova erhielt den Eye Art & Film Prize in Amsterdam (2022), das Nouveau Programme der Fondation Pernod Ricard (2025) und zählte zu den Medialists der Art Basel 2025. Sie ist Creative Fellow bei SAVA – Socialist Anthropocene in the Visual Arts am Institute of Advanced Studies in London.